Leben-ohne-Salz

Die Referentinnen und Jules Vleugels (2. V.r.) nach dem Vortrag.

„Weißes Gold“ oder „Weißes Gift“?

Hochinteressante Vorträge zum Thema „Leben ohne Salz?“

Von Jules Vleugels in der MV am 16. November 2016

Der Förderverein Saline Gottesgabe hatte zu einem hoch interessanten Vortragsabend in den Festsaal des Klosters Bentlage eingeladen. Als Referentinnen hatte der Vorstand mit Frau Katrin Wievelhove, Fachapothekerin für Homöopathie und Naturheilkunde, und Anne Sophia Krampe, Heilpraktikerin, “ins Schwarze getroffen“. Sie wussten das Publikum in ihren Bann zu ziehen.

Aber erst führte Jules Vleugels in das Thema ein. Die historische Arbeitsweise der Saline Gottesgabe findet in den großen Salzwerken unserer Zeit immer noch Anwendung, sei es mit ganz anderen Dimensionen. Wurde im Salzsiedehaus das Salz durch behutsames Verköcheln der Sole gewonnen, heute stehen unter anderem im Salzwerk Akzo-Nobel in Hengelo riesige Verdampfer, in denen die Sole unter Vakuum sogar bei niedrigen Temperaturen kocht. Schöpften die Arbeiter der Gottesgabe jährlich etwa 625 Tonnen Salz aus den Siedepfannen, alleine das Werk in Hengelo gewinnt tagtäglich mit 2.000 Tonnen die tausendfache Menge!

Und dann hieß es „Bühne frei“ für einen facettenreichen Vortrag, in dem die beiden Referentinnen, sich gegenseitig ergänzend, darlegten, wie wichtig das „weiße Gold“ für unseren Körper ist, wie es aber in der heutigen Zeit auch schnell zum „weißen Gift“ werden kann.

Der menschliche Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Würde hierin kein Salz enthalten sein, dann gäbe es keinen inneren Druck der Zellen und würde alles Wasser sich der Schwerkraft folgend in den Beinen ansammeln. Salz reguliert den Blutdruck und seine Ionen ermöglichen die Funktion des Nervensystems. Aber Wasser und Salz müssen in unser Körper im richtigen Verhältnis stehen. Durstgefühl und Ausscheidung über die Niere steuern diese Beziehung. Ist sie nicht ausgewogen, kann es zu Störungen der Körperfunktionen kommen.

Die heutige Ernährungskette birgt große Gefahren, die täglich erforderliche Salzaufnahme – sie beträgt etwa 6 Gramm – zu überschreiten. Übersehen wird leicht, dass vielen Lebensmitteln ungeahnte Mengen Salz als Geschmacksverstärker beigefügt werden. Schon unser tägliches Brot ist gesalzen und erst recht gilt dies für die immer größer werdende Palette der Fertigprodukte. Unbemerkt verdoppelt sich unser täglicher Salzkonsum und dies stört nicht nur unser körperliches Wohlbefinden, auch unsere Psyche kann nachteilig beeinträchtigt werden. Folgen von übermäßiger Salzkonsum sind mannichfach. Die Fachwelt nennt es „Natrium muriaticum“ und daran leidende Patienten fühlen sich geistig und körperlich erschöpft. Das Fazit war denn auch: Es gibt kein Leben ohne Salz, aber zu viel Salz kann lebensbedrohend sein.

Die Referentinnen verstanden es, die Zuhörer zu Fragen zu animieren und auch Randbereiche des Themas anzusprechen, wobei zwangsläufig auch die Homöopathie zur Diskussion stand. Da ist ein ausgewogener Säurehaushalt des Körpers lebenswichtig und gilt, es eine Balance zwischen positiv und negativ geladenen Teilchen aufrechtzuerhalten. Wird diese gestört, dann lagern sich Abfallstoffe im Bindegewebe zwischen unseren Zellen ab. Dieses wird zum „Mülleimer“ unseres Körpers, der nur durch gezielte Ernährung geleert werden kann.

Wie diese gestaltet werden sollte, wird demnächst Thema von FBS-Kursen sein.

Foto: Unbekannt

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