Salz, das kleine weiße Körnchen
Sind wir uns eigentlich wohl bewusst, was da aus dem Salzstreuer rieselt, um unserer Suppe etwas mehr Geschmack zu geben? Natürlich weiß jeder, dass Salz in unseren Speisen einerseits das Tüpfelchen auf dem i ist, dass uns andererseits nur eine Prise zu viel die Suppe kräftig versalzen kann. Dennoch – ohne Salz ginge es nicht und würde es auf der Erde kein Leben geben. Jedes Lebewesen muss täglich eine kleine Menge Salz zu sich nehmen, um den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren und die Funktionen des Nervensystems zu erhalten. Seit Jahrtausenden haben Menschen deshalb nach dem Besitz von Salz gestrebt und viele Städte verdanken dem „weißen Gold“ Reichtum und Macht.
Als die Menschen in unseren Breitengraden noch Jäger und Sammler waren, stillten sie ihren Salzhunger u. a. durch tierisches Blut. Nachdem sie salzhaltige Quellen entdeckt hatten, konnten sie sesshaft werden und Ackerbau betreiben. Mit der Umstellung ihrer Ernährung auf Getreide nahm der Bedarf der Menschen an Salz beständig zu und auch ihre Tiere brauchten Salz, welches überwiegend teuer aus dem Mittelmeerraum bezogen wurde.
Um in den Besitz des wertvollen Minerals zu gelangen, wurden komplexe Methoden entwickelt. Wo die vorherrschende Wettersituation es ermöglichte, ließ man in eigens angelegten Salzbecken Meerwasser durch Sonneneinwirkung verdunsten, bis festes Salz zurückblieb. In weniger günstigen Klimazonen musste nach anderen Methoden gesucht werden. In Deutschland ebenso wie in Österreich wurde schon im Mittelalter Salz aus natürlicher Sole gewonnen, indem diese in sogenannten Salzpfannen gesiedet wurde, bis das Wasser verdunstet war und das Salz sich absetzte.
In Deutschland gibt es, besonders im Norddeutschen Raum, gewaltige Salzlagerstätten. Sie werden geologisch dem Zechstein, vor etwa 250 Millionen Jahren, zugerechnet und sind damit noch älter als die ersten Dinosaurier. Im damaligen heißen und trockenen Klima lag das heutige Europa unter Wasser und in diesem Urmeer schieden sich die aufgelösten Salze aus. Dort wo nachfolgende feste Schichten die Salzablagerungen schützten, sanken diese allmählich bis in Tiefen von 3.000 bis 5.000 m ab. Die dort herrschenden Temperaturen machten das Salz plastisch verformbar. Tektonische Bewegungen ließen diese Salzschichten pilzförmig wieder aufsteigen. Diese stehen oft nur 100 bis 200 m unter der Erdoberfläche.
Als Salz bezeichnet man im weiten Sinne chemische Verbindungen, die aus positiv geladenen Kationen und negativ geladenen Anionen aufgebaut sind. Häufig gehen dabei Metalle und Nichtmetalle oder deren Oxyde eine Bindung ein. Im engsten Sinne versteht man unter Salz das Natriumchlorid (NaCl), welches aus den Kationen Na+ und Anionen Cl− aufgebaut ist. Als Steinsalz wird es bergmännisch, d.h. durch Bergleute, untertägig gewonnen. Häufig schon von Natur aus relativ rein, wird es, sofern erforderlich, noch aufbereitet, um etwaige Verunreinigungen, wie Ton, zu entfernen. Siedesalz entsteht durch das Verdampfen des Wassers aus einer Sole. Dies geschieht heute kaum noch durch das Versieden in großen Pfannen, sondern energiesparend durch Vakuumverdampfung.
Das heute industriell gewonnene Salz, das unter der Bezeichnung Koch- bzw. Speisesalz im Supermarkt verkauft wird, ist leider mit dem natürlichen Salz aus dem Urmeer nicht mehr vergleichbar. Es wurde bei hohen Temperaturen gesiedet und gereinigt, so dass es – wie das Gesetz es verlangt – nur noch aus Natriumchlorid besteht. Und statt der im naturbelassenen Salz auch vorhandenen Mineralstoffe (z.B. Kalium, Magnesium etc.) und Spurenelemente (z.B. Selen, Silizium, Zink etc.), die für den Körper lebenswichtig sind, enthält Industriesalz einen interessanten „Ersatz“ in der Form von Rieselhilfen (z.B. Kaliumferrocyanid).
Es war ursprünglich nicht die Aufgabe des Salzes uns mit lebenswichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen. Unsere Vorfahren ernährten sich nicht mit Fertigsuppen und Weißbrot. Vielmehr standen Wildpflanzen und Kräuter auf dem Speiseplan und diese sind so reich an Mineralien und Spurenelementen, dass sie nicht nur eine gesunde Ernährung des Körpers sicherstellen, sondern auch ohne zusätzliches Salz herzhaft schmecken. Da wir aber heutzutage kaum noch Wildpflanzen essen mögen, sind wir auf andere Mineralstoffquellen angewiesen. An dieser Stelle kann naturbelassenes Salz, wie aus der natürlichen Sole der Saline Gottesgabe gewonnen, aushelfen.
Das Salz der Saline Gottesgabe wird nach historischer Methode behutsam gewonnen. Die in der natürlichen Sole enthaltenen Mineralien und Spurenelemente bleiben erhalten und geben dem Salz einen milden Geschmack.
Warum verwendet die Lebensmittelindustrie industrielles Kochsalz und kein naturbelassenes Salz? Man könne sich doch den mühseligen Reinigungsprozess ersparen.
Wesentliche Inhalte der Bentlager Sole
Auszug aus der Analyse der Laborunion Prof. Höll Analysen-Nr. LN 76545 – 0001 vom 19.03.2020
Kationen | Anionen | ||||
Natrium | 96.060% | Chlorid | 98,280 % | ||
Kalium | 0,240 % | Fluorid | 0,000 % | ||
Magnesium | 1,290 % | Iodid | 0,000 % | ||
Calcium | 2,100 % | Bromid | 0,030 % | ||
Strontium | 0,140 % | Nitrat | 0,010 % | ||
Eisen | 0,020 % | Hydrogencarbonat | 1,670 % |
Die „Solequelle Bentlage“ wird aufgrund der chemischen Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften als „Natürliches Heilwasser“ definiert.