SALZ-Schausiedepfanne

IM BLICKPUNKT DER WOCHE

Eröffnung der Schausiedepfanne

Ehrenamt par excellence

Von Matthias Schrief in der MV am 14. Oktober 2017

Auf der Zielgerade wurde es noch einmal spannend. Die geplante Gasbefeuerung für die Siedepfanne kam beim TÜV nicht durch die Tür. Quasi in letzter Minute mussten bestehende Pläne umgeschmissen werden.

Das hieß: Neu denken, neue Lösungen suchen, neu planen – um alles für den 8. Oktober zum offiziellen Termin der Eröffnung in trockenen Tücher zu bekommen.

Und dann: Punktlandung. Rechtzeitig zur Eröffnung ist Feuer unter der Siedepfanne. Alles läuft rund. Es ist ein großartiges Finale für den Förderverein Saline Gottesgabe. Freunde und Unterstützer kommen in Scharen, um der Eröffnung beizuwohnen. Und schließlich spielt sogar die Sonne mit: Nach mehreren Tagen Dauerregen zeigt sie sich passend zur Einsegnung am vergangenen Sonntagvormittag über dem Salinenpark. „A perfect day“ für den Förderverein.

Das Glück ist mit den Tüchtigen. Schließlich ist es der beharrlichen Arbeit des Fördervereins zu verdanken, dass das „weiße Gold“ als Aushängeschild für die Stadt Rheine in den vergangenen Jahren neuen Glanz bekommen hat. Motor dieser Salz-Renaissance in Bentlage ist, das kann man sagen, ohne die Leistungen der Mitstreiter zu schmälern, der Vorsitzende des Fördervereins Saline Gottesgabe, Jules Vleugels.

Der gebürtige Niederländer ist zu einem der wohl bekanntesten Botschafter der Stadt Rheine geworden. Mit der mobilen Salzsiedepfanne tingeln Vleugels und Mitstreiter seit Jahren zu Tourismusmärkten, Heimatfesten und Hansetagen. Sie streifen sich weiße Leinenkittel über, um vor den Augen der Schaulustigen „datt Bentlager Solt to sieden“ und es in kleinen, in fleißiger Handarbeit gefertigten Salzsäckchen zu verkaufen.

Die Salzsäckchen – oft mit Rheiner Motiven bedruckt – sind zu einem wahren Verkaufsschlager geworden. 35 000 Stück sind in den vergangenen Jahren von Rheine aus in alle Welt gegangen. Ein besseres Marketing für die Salinen-Stadt an der Ems kann es kaum geben.

 

Vleugels hat seine Leidenschaft für das Salz und die Salzgewinnung erst in Bentlage entdeckt. Akribisch hat er sich zu einem Salz-Experten gemausert, der inzwischen in der europäischen Salzszene stark vernetzt ist. Nebenbei beweist der stets charmante und weltoffene Wahl-Rheinenser ein Näschen fürs Kaufmännische und fürs Marketing – ein Glücksfall für die Rheiner Tourismusbranche. Und ein leuchtendes Beispiel dafür, was engagierte Ehrenamtler alles auf die Beine stellen können.

Dass die Presse ihn augenzwinkernd den „Rheiner Salzbaron“ nennt, kommt nicht von ungefähr. Denn die Edelleute von Velen, die vor gut 400 Jahren begannen, das Salz der Gottesgabe zu gewinnen und zu vermarkten, und etwas später das wirtschaftlich wesentlich erfolgreichere Duo Fürstbischof Clemens August mit seinem Generalsalzdirektor Joachim Freiherr von Beust haben mit Vleugels einen würdigen Nachfolger gefunden. Dass das Salinensalz on unserer Zeit neue Blüten treibt, ist das Verdienst des Förderverein um Jules Vleugels.

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