Die fröhliche Geburtstagsrunde mit Frau Magdalena Becker, geb. Murdfield (2. v. li.)
Patenkind der Doktorin Magdalena Murdfield zu Besuch in Bentlage
Doktorarbeit aus 1922 zur Geschichte der Saline Gottesgabe
Von Jules Vleugels vom 25.10.2020
Rheine. Im Laufe der Jahrhunderte haben Frauen zunehmend die traditionelle Vorrechtsstellung der Männer in Frage gestellt und darum gekämpft, dass den spezifischen Belangen von Frauen Beachtung geschenkt wurde. Für die am 3. Februar 1898 in Rheine geborene Maria Magdalena Murdfield war es zur damaligen Zeit schon eine Besonderheit, dass sie zuerst das Lyzeum in Rheine und danach die „realgymnasiale Studienanstalt der Ursulinen in Osnabrück“ besuchen konnte. Nach abgelegter Reifeprüfung studierte sie an den Universitäten Münster, Marburg und Rostock Geschichte, Latein, Französisch und English. Diesen beeindruckenden Studiengang krönte sie am 4. August 1922, als sie an der Wilhelmsuniversität Münster mit der Dissertation „Geschichte der Saline Gottesgabe bei Rheine“ die Doktorwürde erlangte.
Im Vorwort ihrer Doktorarbeit gibt Doktor Magdalena Murdfield an, dass „besonders die Lückenhaftigkeit des frühgeschichtliches Materials eine abgeschliffene Rundung von vornherein unmöglich machte, sie trotzdem eine zweckverknüpfte Darstellung von Zusammenhängen verschiedener Art versucht habe, deren Fäden, um nicht uns Leere zu verwehen, oft mit Außenrandereignissen versponnen werden mussten“. Dies ist ihr in weiter Hinsicht gelungen und ihre Arbeit somit nach wie vor von großem Wert.
Als kürzlich bei Jules Vleugels eine Führung an der Schausiedepfanne des Fördervereins Saline Gottesgabe unter dem Namen Murdfield gebucht wurde, lag es auf der Hand die ihm sehr wohl bekannte Doktorarbeit zu erwähnen. Dabei stellte sich zu seiner freudigen Überraschung heraus, dass die Führung vorrangig dem 80. Geburtstag von Frau Adelheid Magdalena Becker, geborene Murdfield, galt. Und diese Namensgleichheit mit der Doktorin Murdfield war nicht von ungefähr, denn diese war seinerseits die Patentante des jetzigen Geburtstagskindes. Somit wurde während der Führung nicht nur das Salz der Gottesgabe thematisiert, mit spritzig erzählten Anekdoten wusste das Geburtstagskind die Stimmung zu erheitern. Unter anderem erzählte sie, dass sich ihre Patentante immer sehr amüsiert habe, wenn mal wieder ihr späterer Ehemann mit „Herr Doktor“ angesprochen wurde und dieser auf seine „Frau Doktor“ verweisen musste.
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