Freude beim Verein zur Förderung der Saline Gottesgabe: v.l. Dieter Weichel, Mechthild Beilmann-Schöner, Thomas Liedmeyer, Stefan Ast und Heinz Joachim Sparring
Geschichte des Salzes – bald auch digital erklärt
NRW-Stiftung fördert Medienstation an der Saline Gottesgabe mit bis zu 30000 Euro
14. März 2023: MV-Artikel vom 14.03.2023
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstützt den Verein zur Förderung der Saline Gottesgabe dabei, im historischen Salzsiedehaus eine digitale Medienstation einzurichten. Sie soll die Salzgewinnung in Bentlage, die seit dem Mittelalter belegt ist, noch anschaulicher machen. Besucherinnen und Besucher werden sich hier demnächst noch besser über den Prozess der Salzgewinnung informieren und zu diesem Zweck auf mehrere Videos zurückgreifen können. Vor Jahrhunderten war Salz ein wertvolles Handelsgut und die Saline Gottesgabe für die Qualität ihres Salzes berühmt. Mit der industriellen Produktion verfiel jedoch der Salzpreis so stark, dass das handgeschöpfte Salinensalz aus Bentlage nicht mehr wirtschaftlich produziert werden konnte.
Mit bis zu 30000 Euro will die NRW-Stiftung die geplante Medienstation fördern. Sie soll im Sommer dieses Jahres installiert werden. Gestern Vormittag überreichte Stefan Ast, Geschäftsführer der NRW-Stiftung, die Förderurkunde an Thomas Liedmeyer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Saline Gottesgabe. An dem Gespräch im Salzsiedehaus nahmen außerdem die Vereinsmitglieder Dieter Weichel, Bernhard Borgert und Heinz Joachim Sparring teil. Etwas später stieß noch Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin der Städtischen Museen, dazu.
Dem Gespräch im Salzsiedehaus und der Überreichung der Förderurkunde war ein Ortstermin am Salzpavillon vorangegangen. In einer großen Schausiedepfanne wird hier interessierten Besucherinnen und Besuchern des Salinenparks, zum Beispiel Schulklassen, die Salzgewinnung in alter Zeit demonstriert.
Die wirtschaftliche Salzgewinnung in Bentlage wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben, weil es sich einfach nicht mehr lohnte. Bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde aber noch salzhaltige Sole für den Bäderbetrieb in Bentlage gefördert.
1000 Jahre Salzgewinnung in Bentlage – dieses Jubiläum hatte ursprünglich groß gefeiert werden sollen. Eine Urkunde, die das Jubiläum exakt belegt, gibt es jedoch nicht. Eine Dokumentation, an der der Rheiner Historiker Lothar Kurz zurzeit arbeitet, widmet sich nun diesem Thema. Sie soll im September dieses Jahres erscheinen. „Urkundlich gesichert ist, dass die Stadt Rheine 1923, also vor genau 100 Jahren, die Saline Gottesgabe übernommen hat“, weiß Thomas Liedmeyer. Liedmeyer betonte im weiteren Verlauf des Gesprächs die Wichtigkeit der Kooperation mit den Städtischen Museen und den Rheiner Schulen, die schon vor vielen Jahren den Salinenpark als außerschulischen Lernort für sich entdeckt hätten. In der Salzwerkstatt können die Schülerinnen und Schüler heute den Prozess des Salzsiedens nachvollziehen und sogar ihr eigenes Salz mit nach Hause nehmen.
Die Siedesaison im Schaupavillon beginnt am 4. April. Immer sonntags können Interessierte hier verfolgen, wie mühsam der Prozess des Salzsiedens früher war. Es dauerte Wochen, bis das Salz so weit getrocknet war, dass es in der Küche eingesetzt werden konnte. Stefan Ast stellte am Ende des Gespräches eine Übernahme der Fahrtkosten für Fahrten von Schulen in NRW zum Salinenpark in Aussicht und appellierte an Vereine, die ähnliche Projekte verfolgen, sich mit der NRW-Stiftung in Verbindung zu setzen. In dem Podcast „Förderband“ stellt die Stiftung regelmäßig von ihr geförderte Projekte vor.
Rheine, 14. März 2023
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