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Hurrah! Jules Vleugels (r.), Vorsitzender des Fördervereins Saline Gottesgabe, freut sich über die Spende des Unternehmernetzwerkes BNI-Amisi; links BNI-Vorsitzender Dirk Krumme.

BNI unterstützt Schausiedepfanne

Scheck über 1.330 Euro an Jules Vleugels übergeben

Von MV-Redakteur Klaus Dierkes am 18. März 2016

Jubelnd riss Jules Vleugels am Mittwochabend die Arme hoch. Doch es war nicht das glückliche 4:2 der deutschen Elf im Champions League gegen Juventus, das den Vorsitzenden des Fördervereins Saline Gottesgabe in solche Ekstase versetzte, sondern etwas viel Wichtigeres. Auf dem steinigen Weg zu einer Schausiedepfanne in im Bentlager Salinenpark ist Vleugels, Vater der Idee, der Pfanne wieder ein Stückchen näher gekommen. Das Unternehmernetzwerk BNI Amisia findet die Idee ebenfalls gut und überreichte Vleugels einen Scheck über 1.330 Euro. Vorsitzender Dirk Krumme gestand bei der Übergabe des symbolischen Schecks, dass ihn mit dem heutigen Salinenpark früheste Kindheitserinnerungen verbänden. Eine Schausiedepfanne werde das Areal weiter aufwerten und die Rolle der Salzgewinnung für die gesamte Entwicklung von Rheine unterstreichen.

Das Areal um das Gradierwerk und Salzsiedehaus war im Rahmen der Regionale 2004 auf Initiative des damaligen Rheiner Baudezernenten Ernst Kratzsch zu einem Salinenpark gestaltet worden und ist heute – auch durch die unmittelbare Nähe des Naturzoos – ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Unternehmernetzwerk BNI Amisia wurde vor einigen Jahren im Alten Gasthaus Rielmann in Altenrheine gegründet und hat zurzeit 25 Mitglieder, die sich wöchentlich zum Frühstück und Austausch bei Rielmann treffen. Ziel des nach amerikanischem Vorbild gegründeten Netzwerk ist es, durch gegenseitige Geschäftsempfehlungen den Bekanntheitsgrad der Mitgliedsunternehmen zu erhöhen und ihren Umsatz zu steigern. Inzwischen gibt es BNI-Gruppen in vielen Städten Nordrhein-Westfalens.

Zu den Gästen im Salzsiedehaus gehörte auch Peter Lüttmann. Rheines Bürgermeister lobte das Projekt, hielt sich angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt Rheine mit einer Finanzierungszusage aber noch zurück. Im Finanzierungsplan ist neben städtischen Sachleistungen ein Zuschuss von 10.000 Euro vorgesehen. Mit 15.000 Euro haben interessierte Bürger, Vereine und Verbände durch Crowd-Funding unterstützt. Der Förderverein Saline Gottesgabe setzt seinen eigenen Finanzierungsanteil bei 20.000 Euro an. Die NRW-Stiftung hat einen Zuschuss von 60.000 Euro in Aussicht gestellt, allerdings an Auflagen geknüpft. Insgesamt rechnet Vleugels mit einem finanzierungsbedarf von 145.000 Euro.

Mit einem kurzen Vortrag zur Salzgeschichte der Stadt Rheine machte Jules Vleugels deutlich, warum eine Schausiedepfanne eine Bereicherung wäre. Die Salzproduktion in Bentlage ist fast so alt, wie die Stadt selbst. Ein „Solthues“ (Salzhaus) wird erstmals 1022 in einer alten Urkunde erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurde in Bentlage eine Salzproduktion im großen Stil aufgebaut, an die heute noch Salzsiedehaus und Gradierwerk erinnern. Salz, Grundstock des Lebens, war nämlich lange ein teures Gut, das auch weiteste Wege lohnte. Bis vor 50 Jahren wurde in der „Saline Gottesgabe“ das sehr geschätzte Bentlager Salz gewonnen. Später lohnte sich der aufwendige Produktionsprozess aufgrund des Preisverfalls bei Salz nicht mehr.

Mit einer mobilen Schausiedepfanne stellt der Förderverein seit einigen Jahren wieder Bentlager Salinensalz her. Das in bedruckte Leinensäckchen abgepackte Salz ist inzwischen auf Messen und Schautagen zu einem beliebten Werbeträger für Rheine geworden. Geschäftsleute schätzen es als kleine Aufmerksamkeit für ihre Kunden. Wegen seiner Grobkörnigkeit ist das Salinensalz außerdem bei Feinschmeckern beliebt. Die jetzige Produktion ist jedoch sehr aufwendig und zeitintensiv. Eine stationäre Salzsiedepfanne würde den Prozess künftig weitgehend automatisieren und erheblich vereinfachen, schloss Vleugels seinen Vortrag.

Foto: Dierkes

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